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Tätigkeitsbericht ARGE/GEST Schuljahr 2009/2010

Sich wiederholende Themen, die in den Sitzungen besprochen wurden:

  • Unterrichtsversorgung / LehrerInnen-Defizit einzelner Schulen
  • Unterrichtsausfall durch Krankheit
  • Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmitteln, insbesondere die Ausstattung der Schulen mit Schulbüchern
  • Räumliche Ausstattung der Schulen
  • Schulstruktur – demokratisches Verständnis in den Schulen / Gremien
  • Gremienarbeit – Kooperation der LehrerInnen, SchulleiterInnen (Leitungsgruppen), SozialpädagogInnen, des nicht-pädagogischen Personals, der SchülerInnen und Eltern
  • Dialog der Schulleitungen mit den Elternräten
  • Informationspflicht der Schulleitungen gegenüber den Schulverfassungsgremien
  • Schulentwicklung an Gesamtschulen
  • Qualitätsmessung in Schulen

Termine von Veranstaltungen und andere wichtige Informationen erhalten die Delegierten auf jeder Sitzung durch eine Tischvorlage, Umlaufmappen und durch mündlichen Vortrag.

Regelmäßige Kontakte der ARGE/GEST mit:

den Landesverbänden der GGG (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule) und der GEW (Gewerk­schaft Erziehung und Wissenschaft), der Fachgruppe Gesamtschulen in der GEW (jetzt Fachgruppe Stadtteilschulen), dem Elternverein Hamburg, dem Aktionsbündnis Gesamtschule, dem Gesamtschul­aus­schuss der Elternkammer, der Initiative „Eine Schule für Alle“, der Initiative „Die Schulverbes­serer“, „Chancen für alle – Allianz für Hamburg“, der BSB (Behörde für Schule und Berufsbildung)

An vielen Veranstaltungen beteiligten sich VertreterInnen der ARGE/GEST. Beispielhaft seien Folgende angeführt:

  • 5.2.2010, Gesamtschule Allermöhe „Der Bildungsplan für die Stadtteilschule“, Informations- und Diskussionsveranstaltung von GGG Hamburg und LI
  • regelmäßige Treffen von „Eine Schule für Alle“ und „Chancen für alle – Allianz für Hamburg“

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Zeitschriften: Die ARGE/GEST nutzt auch weiterhin die Möglichkeit, in Veröffentlichungen der GGG und der GEW ihre Arbeit darzustellen und Argumente vorzutragen: So druckte die hlz (Ausgabe 1-2/2010, Seite 10) Auszüge der Stellungnahme zur Schulreform ab.
  • Die ARGE/GEST stellt ihre Arbeit in Presseerklärungen dar und nimmt zu aktuellen Themen Stellung.
  • Homepage der ARGE/GEST: Seit Januar 2000 ist die ARGE/GEST im Internet. Die URLwww.ARGE.schule-hamburg.de wird auf dem Laufenden gehalten. Seit Anfang 2010 gibt es als Ergänzung dazu die Site www.arge-gest.de (Link nicht mehr erreichbar; mit internem Forum) und ab Herbst 2010 www.GEST.schule-hamburg.de

Die Sitzungen und Ereignisse/Veranstaltungen in zeitlicher Reihenfolge:

8.9.09:      Bericht aus der BSB: „Schuljahr des Übergangs“ (Christa Goetsch): neue Stundentafeln, Bildungspläne, Starterschulen, „Alle Bildungsgänge, die begonnen haben, laufen normal aus“. Die ARGE werde sich für die neuen Stadtteilschulen öffnen.

27.10.09:  Bericht vom Kongress der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) „Gemeinsam lernen – Tor zur Welt – 40 Jahre GGG“

10.11.09:  Der Kassenwart legte den Kassenbericht, der ARGE-Vorstand seinen „Tätigkeitsbe­richt 08/09“ vor, sie wurden entlastet. Daran schloss sich eine Vorstellungsrunde an.
Die Wahlen wurden durchgeführt (Bestätigung auf der folgenden Sitzung). Die Anwesenden wählten ein Leitungsteam mit drei Mitgliedern sowie zwei BeisitzerInnen.
ARGE-VEST: Diskussion: Kann sich die ARGE umbenennen, obwohl es noch keine Stadtteilschulen (STS) gibt? Der Terminus sei durch die Novellierung des Schulgesetzes (HmbSG) eingeführt. In einem Jahr des Übergangs (siehe oben) sei die Umbenennung schon jetzt möglich. Die neuen STS könnten sich bei der Namensfindung nicht ein­bringen. Es wurde der Zusatz „in Gründung“ (i.G.) vorgeschlagen. Einige Gesamtschulen möchten noch warten. Man müsse sich der Realität stellen. Es gehe auch um die Sicherung der entsprechenden Domain. VEST sei das Thema der Zukunft. Eine HR-Vereinigung gebe es nicht. Die neuen STS hätten jetzt viel zu bewältigen. Wahl- und Geschäftsordnung werden entsprechend dem Diskussionsergebnis noch einmal überarbeitet und zur Abstimmung vorgelegt. Die neuen STS sollen noch einmal per Brief angeschrieben werden.
Berichte/Probleme: Kinder müssen für die Gym-Initiative „Wir wollen lernen“ Unter­schriften sammeln. Medienkonsum: Delegierte berichteten von Erfahrungen mit „LAN-Partys“, einer Veranstaltung der „Winterhuder Gespräche“ mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer, einem Kongress im CCH. Online-Spieler suchten die Gemeinschaft, auch persönliche Kontakte entstünden. Eltern sollten sich kundig machen und ein waches Auge darauf haben, was ihre Kinder tun. Es gebe auch finanzielle Risiken, das Problem des „Happy slapping“ (Mobbing per Handy filmen, weiterreichen, ins Internet stellen) und die Einhaltung des Datenschutzes. Eltern sollten Name und Bilder ihrer Kinder per Suchmaschine im Internet erkunden.

8.12.09:    Frau Rüssmann (Fachaufsicht Stadtteilschulen der BSB) stellte sich vor. Drei Schulleitungsfachtagungen finden statt (u. a. „Schule und Beruf“). Mit allen STS werde gearbeitet. Die Startbedingungen seien sehr unterschiedlich: Einige GS werden 1 : 1 umgewandelt in STS, GS-Langformen werden aufgeteilt, zwei Jahrgänge werden abgegeben, dafür komme eine Oberstufe hinzu. Es gebe verschiedene Fusionen, auch neue STS (STS Altona), Sek2-Verbünde. Alle Kinder bekommen ein STS-Zeugnis. Es gebe gegenseitige Hospitationen, Workshops, Kontaktaufnahmen, Kooperationen mit beruflichen Schulen. Das Schulgesetz sei verabschiedet, es gebe einen Schulentwick­lungs­plan, die Planungen gingen weiter, die STS komme auf jeden Fall. Unsicherheit herrsche nur bei den Primarschul-„Starterschulen“. Die Lehrer-Bedarfsanalyse werde errechnet aufgrund der Schülerzahlen. Bleibt es der Aussage der Senatorin, es werde keine Sonderlösungen geben? Runder Tisch: wer redet mit wem? Die ARGE müsse sich auf der politischen Bühne positionieren. Mit einer Resolution können sie sich an die Behördenleitung wenden. Für eine neue Art des Lernens gebe es in Hamburg Schulen mit Zukunftskonzepten. Lehrkräfte haben eine Fortbildungsver­pflichtung, der sie in der Regel auch gern nachkommen. Es gebe positive Synergie-Effekte. Der Altersdurchschnitt der Lehrkräfte sei teilweise schon gesunken. Flexibilität sei jedoch altersunabhängig. Durch die Schulzeitverkürzung an den Gymnasien (doppelter Abiturjahrgang) würden Lehrer­stellen frei. Es gebe aber trotzdem einen Einstellungsbedarf. Für den Verzicht auf eine Prüfung, wie von der ARGE vorgeschlagen, gebe es nun Rückenwind vom Rechnungs­hof. Rückläufer: Ziel sei, dass es keine Wiederholer, keine Rückläufer von den Gymna­sien mehr gebe. Das werden die neuen Prüfungsordnungen festschreiben. Auslandaufent­halte an Gymnasien werden erschwert: ein gutes Argument für den Besuch der Stadtteil­schule. Frau Rüssmann wurde verabschiedet.
Eine kurze Vorstellungsrunde schloss sich an.
Die Versammlung war beschlussfähig, der vorläufig gewählte Vorstand wurde per Abstimmung bestätigt.
Die Anwesenden beschlossen, den Namen der ARGE in ARGE/GEST abzuändern. Die neuen Geschäfts- und Wahlordnungen werden voraussichtlich im Februar zur Abstim­mung vorliegen und besprochen.
Aktuelle Schulentwicklung: Es wurde beschlossen, die Schulen abzufragen und Stellungnahmen einzusammeln, um eine aktuelle Stellungnahme der ARGE-GEST abzufassen. Wie mischt sich die ARGE-GEST ein (Runder Tisch, Volksentscheid)?
Aktuelle Probleme: Eine Baugenehmigung wurde erreicht. Weitere Themen: Disziplinarmaßnahmen nach § 69 HmbSG („soziale Maßnahmen“); zentraler Nachschreibetermin, Stufen-Treffs („KEV-Treffen“).

12.1.10:    Elternfortbildung: Referentin Sybille Marth stellte die Angebote des LI vor und verteilte zwei Broschüren. Mindestens 15 Teilnehmer müssen sich pro Kurs anmelden, bei Coachings genügen 8. Die Eltern der Erstklässler hätten meist nur Wissen über die Schule aus der Presse, nicht fachlich fundiert. Infos über Richtlinien, Verordnungen, Schulkonferenz, Zielleistungsvereinbarungen, Klassenelternvertretung. Schulqualität: Wie wird ein Leitbild entwickelt? Das Schulprogramm sollte aktualisiert werden. Jede Schule sei verpflichtet, ein solches Programm zu entwickeln. Ein Weg sei die „selbstver­ant­wortete Schule. Wie wird das Leitbild in der Praxis umgesetzt, z. B. in Richtung Technik oder Geisteswissenschaft. Das wäre das Profil der Schule. Ein weiterer Bereich seien Kenntnisse und Kompetenzen. Kompetenzraster müssten für jede Schule einzeln entwickelt werden. Es gebe auch Trainings für den Elternrat und Klassenelternvertreter. Am 1. März findet eine der zentralen Veranstaltungen am LI statt.
Das Suchpräventionszentrum (SPZ) am LI komme bei Interesse in die Schulen.
Stellungnahme der ARGE/GEST: Einige Stellungnahmen von Schulen und Organisa­tionen waren beim Vorstand eingetroffen. Hingewiesen wurde auf den „Lerchenfeld-Appell“ der Schulleiter der Gymnasien, in dem sie sich gegen ein Elternwahlrecht nach Klasse sechs aussprachen. Für Gesamtschulleute sei wichtiger, dass alle an der Schule das Abitur machen könnten, das Wahlrecht sei dagegen eher ein Privileg-Recht für wenige. Die Stadtteilschule sei eine Chance für die Gesamtschule und für Eine Schule für Alle. Für die Stadtteilschule sei wichtig, in der Umgebung bekannt zu sein und ein gutes Profil zu haben. Die wichtigen Punkte für die Stellungnahme: Befürwortung der Reform, Eine Schule für Alle sei aber das Ziel, ein Schritt in die richtige Richtung, in Zukunft keine Abschulung mehr, eine vernünftige Ausstattung der Stadtteilschule (Teilungsstun­den und kleine Gruppen möglich machen; personelle, materielle und räumliche Ausstattung gemäß dem Rahmenkonzept).
Ein Umschulen durch die Eltern müsse weiter möglich sein. Die Klassengröße von 25 könnte sich in der Praxis zu einem Nachteil entwickeln: Teilungsstunden und kleine Klassen gebe es dann nicht mehr. Wie viele Stunden pro Schüler werden investiert?
Zum Stand der Erarbeitung der neuen Geschäfts- und Wahlordnung wurden die Delegierten informiert: Ausdrucke wurden verteilt.
Runder Tisch: Im Augenblick gehe es darum, ein politisches Problem zu lösen. Die ARGE ist ein gewähltes Gremium der Gesamtschulen. Die Mitarbeit der ARGE am Runden Tisch müsse eine Selbstverständlichkeit sein. Der NDR solle einbezogen werden. Die Reform sei bereits ein Kompromiss – deshalb keine weitere Verwässerung.
Aktuelles Problem/Berichte aus den Schulen: Neue Webseite: www.wir-wollen-auch-lernen.de (Link nicht mehr erreichbar); Thema „Legasthenie“: Bei den Lehrkräfte sei das Wissen sehr unterschiedlich. § 13 der Hochschulordnung befasse sich damit und definiere Hilfen und Unterstützungen. Ebenso wichtig: Dyskalkulie. An einer Gesamtschule habe sich zum Thema ein Förderverein gegründet, und es gebe ein Papier der BBS (jetzt BSB). Die Elternkammer habe ihr Forum eingestellt. Derzeit gebe es mehrere kleine Foren von Eltern für Eltern. Foren müssten moderiert werden. In Foren gebe es öffentliche und interne Bereiche.
Für Schulen im Osten Hamburgs: „NFTE“ („Von der Idee zum Ziel“) biete Förderung von Jugendlichen und Fortbildung für LehrerInnen.

9.2.10:      Die vorliegenden Entwürfe von Geschäftsordnung und Wahlordnung wurden besprochen. Mit Ergänzungen (Rechte kooptierter Mitglieder, schriftlich formulierte Anträge, Regelkatalog im Moderationsverfahren) sollen sie auf der Märzsitzung verabschiedet werden. Anmeldezahlen wurden in den Schulen zum Teil schon genannt (Auswahlkriterien bei Ablehnungen).
Schulpolitische Entwicklung: Die Verhandlungen zwischen Senat und WWL gehen in die sechste Runde. Die Anwesenden plädierten für einen Volksentscheid, der im Juli 2010 stattfände. „PROSchulreform“ plane die Anmeldung eines weiteren Volksbegeh­rens. Nach Abschluss des WWL-Volksentscheids gebe es eine Sperrfrist von zwei Jahren, bevor eine neue Volksinitiative in gleicher Sache gestartet werden könne. Eine Sendung auf Hamburg 1 zu den laufenden Verhandlungen wurde abgesagt. Bei einem Volksent­scheid gebe es Pro- und Contra-Werbung. Bei den Eltern an den „Starterschulen“ gebe es Verunsicherungen: Einige Eltern nähmen ihre Kinder von diesen Schulen, die Mehrzahl aber bliebe (über 80 %).
Berichte aus den Schulen: Die Wahl in einem Kreiselternrat müsse wiederholt werden, da einige Mitglieder keine Einladung erhalten hätten. Die praktische Arbeit in diesem KER werde durch politische Querelen unmöglich gemacht. Der Vorstand hat die neuen Stadtteilschulen sowie Schulleitungen von Gesamtschulen, die Schwierigkeiten haben, Delegierte zu benennen, angeschrieben. In Harburg findet im Juni ein Fest der zukünftigen Stadtteilschulen statt. In Harburg gebe es viele Starterschulen, deshalb gingen die Anmeldezahlen der weiterführenden Schulen zurück. Integration: Die Ressourcen folgten den Kindern. Eine flächendeckende Betreuung sei nicht möglich. In Hamburg werde eine UN-Konvention umgesetzt, die eine Regelbeschulung für alle I-Kinder („§ 12-Kinder“, Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf) vorsehe. Es gebe aber nur das Recht auf eine, nicht eine bestimmte Schule. Verschiedenes: „PROSchul­reform“ plane am 10.2. eine Aktion zu den Schulreformverhandlungen.

2.3.10:      Die Schulaufsichtsbeamtin der BSB berichtete zur Abmelderunde und zur Schulorga­nisa­tion: 51 Schulen sind als Stadtteilschulen gestartet. Wohl zum letzten Mal gebe es eine Anmeldrunde für Klasse 5. In den Anmeldezahlen gebe es keine wesentlichen Veränderungen – sie seien in etwa wie im Vorjahr, 50 % plus an Gymnasien, 45 % an Stadtteilschulen. Die Klassenhöchstfrequenzen seien gesenkt worden: in Klasse 7 auf 25 an Stadtteilschulen, auf 28 an Gymnasien, in Integrationsklassen von 20 plus 10 % auf 19/20. Die Erst-, Zweit-, und Drittwünsche der Eltern werden von der BSB bearbeitet. Die Anmeldezahlen seien in einer Kleinen Anfrage der Bürgerschaft nachzulesen. An Gymnasien seien in Klasse 7 ca. 2–3 % weniger Kinder als in Klasse 5. Schulformwechsler seien ein großes Problem. Dies betreffe 1600 SchülerInnen in einem Jahr, die Hälfte davon von Gymnasien. Im Oberstufenbereich sei z. B. der Wechsel von Klasse 10 (Gymnasium) auf Klasse 11 (Stadtteilschule) möglich. Seit drei Jahren werde erfasst, welche Kinder eine Gymnasial-Empfehlung haben, das ändere sich jetzt. Diskussion im Plenum: Elternprotest – für längeres gemeinsames Lernen, gegen die Aufsplitterung der Langformschulen (22 Stadtteilschulen seien davon betroffen). Verträge zwischen Primar- und Stadtteilschulen; Ausnahmefälle; an zwei der bisherigen kooperativen Gesamtschulen entstehen eigenständige Gymnasien.
Das Thema Förderschulen wurde vertagt. Als Experte komme in einer der folgenden Sitzungen ein Mitglied der Projektgruppe Integration der BSB.
Parteiübergreifende Gespräche: „Ein Kompromiss innerhalb eines Kompromisses!“. Das Probejahr würde den Druck auf die betroffenen Kinder erhöhen. Es gebe dadurch keinen Anreiz für die Gymnasien, alle Kinder zu fördern. Kommt es an Stadtteilschulen zu reinen Rückläuferklassen? Das Elternwahlrecht gehöre in den Bereich der Gymnasien. Gut sei die Wiederherstellung der Lernmittelfreiheit. Die Stadtteilschule sei keine Schule zweiter Wahl, werde von der Politik aber dazu gemacht. Es gebe unterschiedliche Interpretationen der Übereinkünfte der Parteien. Die Erstellung einer Stellungnahme wurde erwogen. Beim Volksentscheid gehe es um eine Sachfrage, nicht um eine Person. Die Stadtteilschulen sollten die Ex-Gymnasiasten willkommen heißen. „Abschulen“ sollte abgeschafft werden. Gymnasien müssten sich ändern und besser fördern. „Wir fordern (auch weiterhin) eine gute Ausstattung der Stadtteilschulen!“
Neue Geschäftsordnung und Wahlordnung liegen mit Änderungsvorschlägen vor. Gründlich sei wichtiger als schnell. Mit optischen, aber ohne inhaltliche Veränderungen wird über sie auf der folgenden Sitzung abgestimmt.
Berichte aus den Schulen: Druck einer Schule auf Elternratsmitglieder über deren Kinder; Verzögerung der Zuweisung von Geldern eines genehmigten Neubaus.

13.4.10:    Als Gäste Dr. Christian Benner (Elternkammer) und Vertreter künftiger Stadtteil­schu­len. Der Elternkammer fehle das direkte Feedback aus den Schulen. In den Kreiselternräten werde meist nur über die Schulreform gesprochen.
Der Vorstand informierte die Delegierten über den Tod des kooptieren ARGE/GEST-Vorstandsehrenmitgliedes Jürgen Riekmann. Herr Riekmann war lange Zeit Leitender Oberschulrat für den Bereich Gesamtschulen in der Behörde und stand der ARGE auf jeder Sitzung als Ansprechpartner zur Verfügung. War er verhindert, kam ein Stell­ver­treter. Er erläuterte und vertrat kenntnisreich die Position der Schulbehörde und ermög­lichte so die Auseinandersetzung. Nach seinem Ausscheiden aus der Behörde war er Mitglied des Hamburger Landesvorstandes der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e. V. und hat mit Artikeln und Stellungnahmen zur Diskussion für längeres gemeinsames Lernen beigetragen.
Geschäfts- und Wahlordnung für ARGE/GEST wurden einstimmig beschlossen.
Volksentscheid am 18.7. – Kontakt zu anderen Organisationen: Es gibt zwei Organisationen, die sich für die Schulreform ausgesprochen haben: „PROSchulreform“ und „Chancen für alle – Allianz für Hamburg“. Auch die Bürgerschaftsparteien sind auf Seiten der Reform. Als Dachorganisation biete sich „Chancen für alle“ an. Die ARGE/GEST erreichten viele Stellungnahmen aus ihrem Bereich. Sie waren durchweg pro Schulreform. Die ARGE/GEST hat ebenfalls entsprechend Stellungnahmen abgegeben. Die Stellungnahme von 1998 (mit der Forderung „10 Jahre gemeinsames Lernen“) gilt unverändert. Viele Eltern hätten Probleme mit der Abschaffung des Elternwahlrechts. Stellungnahmen verlassen selten den Rahmen der Gremien. Eine Mobilisierung an den Schulen sei anzustreben: Eltern auffordern, an der Abstimmung teilzunehmen. Das verletze nicht die Neutralitätspflicht. In der Elternkammer gebe es einen Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit. Die Information der Bürger fehle. Es wäre fatal, führe die Erhöhung der Kita-Gebühren zu einer Denkzettelwahl. Die ARGE/GEST habe Mail-Kontakt zur Dachorganisation Chancen für alle.
Eltern mischten sich immer weniger ein, die Mitarbeit in den Schulen lasse nach Klasse 5 stark nach. Sie sei von einigen Lehrkräften auch nicht gewollt. Eltern gehe es um konkrete Projekte, „sie sehen sich nicht politisch“. Statt Papier sei Medienpräsenz notwendig, um zu informieren. Der Volksentscheid werde hauptsächlich durch Briefwahl durchgeführt. Argumente seien zusammenzutragen. Die Delegierten werden über „Chancen für alle“ per Mail informiert.
Aktuelles Problem/Berichte aus den Schulen: Raumsituation (neue Pavillons, neue Oberstufe, neues Lernkonzept), ein Schuljubiläum, neue Namensgebung im Zuge der Schulreform (meist nur Anpassung, aber auch ganz neue Namen), Problem der Trennung von Primarschul- und Stadtschulbereich bei entwickelten Langformen, individualisiertes Lernen in Klasse 5 und 6, Logbuch; Veranstaltungstermin im Juni, Lehrermangel, Lehrerausfall und Unterrichtsausfall (Abhilfe durch Hamburger Lehrerpool), schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (geringe Flexibilität des HVV gegenüber Eltern), Anrecht auf Klassenkonferenzen (Merkblatt „Ihre Rechte als Elternvertreter“).
Mitteilungen: Ein Mitglied des Vorstandes ist zurückgetreten; Termin Winterhuder Gespräche, Thema Pubertät; die Elternkammer bittet um Input.

11.5.10:    (in der Oberaltenallee 44) Vorstellungsrunde (viele neue Mitglieder). Antrag auf Unterstützung der „Schulverbesserer“ mit einer Spende von 1.500 €. E. Die Anwesenden diskutierten über die Höhe des Betrages. Das Geld der ARGE/GEST kommt aus den freiwilligen Beiträgen der Schulen, bisher wurden damit finanziert: Aktionen und Bündnisse, ARGE-Seminare, das „Büro“, Broschüren, Gesamtschultage, Infos, Publikationen wie „Zensuren zensiert“. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen. Antrag: Die ARGE/GEST wird Mitglied der Schulverbesserer, kein Verein, sondern ein Bündnis. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen.
Schulreform/Aktionen: Themen: Probe-Unterricht zum Thema Heterogenität, Vortrag von Prof. Saldern, Stimmzettel zum Volksentscheid (Muster). Will WWL das dreigliedrige Schulsystem in seiner bisherigen Form erhalten?
Berichte aus den Schulen: Es soll in Harburg drei Stadtteilschulen geben. Schulversuch „Selbstverantwortete Schule“, Räume für die neue Oberstufe, Auslandsaufenthalt (Fund­raising-Problem), Infoabend zur Schulreform, die Reduzierung auf die Klassenfre­quenz von 25 geht zuungunsten von 20-er-Lerngruppen, Schuljubiläum, Bau einer Bibliothek, einer Kantine, Umbau der Sporthalle, Ausbau eines Dachraums scheitert, Container für Schüler, Durchmischung der Lehrerschaft an der Schule, neuer Schulname, Card-System für die Schulkantine, Fusion mehrere Standorte zur Stadtteil­schule, keine Lehrer für die Oberstufe vorhanden, neu gewählter Elternrat ist ohne Infos von RSKs und anderer Gremien, Profil der Oberstufe, in Zukunft „Ida-Ehre-Schule“, RRGS wird „Stadtteil­schule Am Hafen“, keine Physiklehrkräfte (Unterrichtsausfall), Auflösung einer Schule und Übernahme der GHR-Klassen, Raumprobleme, Lehrermangel, Kooperation mit HÖB (Hamburger Öffentliche Bücherhallen) für eine Bibliothek, bei HÖB gibt es Medienpakete für Schulen.
BSB: In der ARGE/GEST gibt es eine ständige Ansprechpartnerin der Behörde.
Verschiedenes: Im ARGE/GEST-Forum bitte mit Realnamen anmelden. Es ist ein internes Forum.

8.6.10:      Frau Rüssmann (BSB) berichtete: Es gebe derzeit viele Veranstaltungen zur Reform, ca. 100. Die ReferentInnen hätten einen positiven Eindruck. Es fände die letzte Schulleiter-Sitzung in diesem Jahr statt mit allen Schulleitungen der 51 Stadtteilschulen. KESS 8-Untersuchung (im Elternrat nachfragen). Es gebe viele Verbünde. „Übergangsschulen und Beruf“. SchülerInnen sollen begleitet ab Klasse 9 den Übergang in den Beruf schaffen. An 13 Stadtteilschulen starte eine Jahrgangsstufe 11 (Oberstufe)., dazu wurden Konzepte erarbeitet. Es gebe am LI  eine Sonderfortbildung der Lehrkräfte der Stadtteilschulen (Deutsch, Mathe, Englisch) sowie weitere Workshops. Personal: Es sei schwierig, Gym-Lehrkräfte zu bekommen, es gebe Mängelfächer. LehrerInnen mit Zusatzqualifikationen (Diplom) werden eingesetzt, zuerst in der Vorstufe, um sie für die Oberstufe fit zu machen. Es gibt Überlegungen zu Quereinsteigern, diese seien jedoch oft pädagogisch überfordert. Die ehemaligen Aufbaugymnasien bräuchten keine neuen Lehrkräfte. An den Schulen gebe es hier große Unterschiede. Es gebe einen Wechsel bei den Personalreferenten. 39 der 51 Stadtteilschulen haben eine Oberstufe. Es werden Abteilungsleiter benannt (Netzwerktreffen). Die Anzahl der SchülerInnen bestimmt die Anzahl der Abteilungsleiter. Die Aufgabenverteilung liege in der Hand der Schule. Gymnasien und Stadtteilschulen werden gleich ausgestattet. Zu Unterstützung der Schulen gebe es einen Frequenz-Ausgleich, damit solche Klassen aufgefüllt werden können. Lernmittelausschüsse bleiben bestehen. Es gehe um einen sinnvollen Einsatz der Mittel. Eine Pensionswelle bei Gym-Lehrern stehe an, außerdem entstehe durch Absenkung der Frequenzen zusätzlicher Lehrer-Bedarf. Es werden deshalb 10 zusätzliche Hauptseminare eingerichtet. Die Integration der Sonderpädagogik-Schulen stehe noch nicht auf dem Programm.
Kompetenzorientierte Bildungspläne und schuleigene Curricula. Die Bildungsplan-Entwürfe stehen auf der Website des LI. Zum Schulbau könne die BSB keine Aussagen mehr machen. Dafür gebe es demnächst ein „Objekt-Center“. Außerdem gebe es ein Kontrollgremium in der Bürgerschaft. Die wissenschaftliche Begleitung der Schulreform werde per Ausschreibung gesucht.
Website/Was brauchen die neuen Stadtteilschulen? Das neue Forum der ARGE/GEST werde wenig genutzt. Die Flut der Infos überfordere. Statt E-Mail-Anhänge eine Liste im Forum. Google-Kalender für Termine. Quantität (der Schulen) entwickele Qualität. Wie kann man Schulen ansprechen? Schulbesuche, Patenschaften. Lobby für Stadtteilschulen, aus Erfahrungen anderer lernen. Die schulpolitische Arbeit reize mehr als Formales. Dringendes sofort ins Forum stellen!
Das aktuelle Problem: „Verweiskonferenzen“ (§ 49 HmbSG): Anhörung und Konferenz werden getrennt durchgeführt. Eltern werden nicht zur Anhörung geladen. Container an benachbarter Primarschule und weitere Baumaßnahmen. Ungewissheit über eigene Oberstufe. Neue Ganztagsschule.

6.7.10:      Die Sitzung entfiel. Den Delegierten wurde eine Terminübersicht zugesandt.

24.8.10:    Änderung Geschäfts- und Wahlordnung Gemäß der Präambel der Geschäftsordnung sei die ARGE/GEST umzubenennen. Beide würden angepasst. Der Zeitplan dabei solle transparent bleiben. Website/Internetpräsenz: Es gebe eine alte und eine neue Webpage, letztere mit einem leider viel zu wenig genutzten Forum. Sie werde gehostet vom Offenen Hamburger Server, der ehrenamtlich und kostenfrei betrieben werde. Eine neue Seite solle mit „Wordpress“ eingerichtet werden, statt html mit Content Management System und Zugangsberechtigungen für Mitgestalter der HP. Was wollen die Stadtteilschulen dort vorfinden? Die Delegierten halten Rückfrage im Elternrat. Angeregt wurden Erfahrungsberichte aus den Schulen mit Links. Schulen könnten sich auf der HP vorstellen. Die alten Seiten würden nach und nach in die neue Seite eingepflegt.
Welche Konsequenzen hat der Volksentscheid für die ARGE/GEST? Welche Auswirkungen hat der Volksentscheid auf die Stadtteilschulen? Es gebe mehr Stadtteilschulen und viele Probleme, Schülerüberschuss, Langformschulen (Aufspaltung in zwei Schulen können rückgängig gemacht werden), viele Detailfragen, komplette Neuwahlen der Gremien(?), Schulbau („Sondervermögen“), Starterschulen (was kommt nach Klasse 6? Gibt es noch freie Plätze? Kommen die Kinder der Starterschulen dann in eine Klasse mit den Gym-Rückläufern?), Durcheinander bei den Bildungsplänen, Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme zu den neuen Stadtteilschulen.
Aktuelles Problem: Der vorhandene Schulraum reiche nicht, und es gebe neue Ganztagsschulen, die mehr Platz bräuchten. Rahmenprogramm/Flächenprogramm für Ganztagsschulen; es wurde empfohlen, an der „LAN-Party“ für Eltern teilzunehmen; Problem Fehlzeiten an Oberstufen (fehlen nur mit Arztattest zulässig: Rechtsgrundlage? Als erzieherische Maßnahme zur Unterstreichung der Anwesenheitspflicht sinnvoll); konstituierende Sitzung schon im Oktober? Der Vorstand benötige personelle Unterstützung.

14.9.10:    Bericht aus der BSB: Das Schuljahr habe mit 51/52 Stadtteilschulen begonnen (eine der Schulen laufe aus). Es gab Probleme, die aber gelöst worden seien, z. B. große Klassen, mobile Klassenzimmer, Baumaßnahmen. Auf der ersten Schulleitersitzung sei darauf hingewiesen worden, dass sich die ARGE umbenenne, nun GEST heiße, die Schulleiter wurden gebeten, die Einladungen der GEST weiterzureichen. Staatsrat und Amtsleiter waren anwesend. Die Stadtteilschule (STS) soll eine zentrale Rolle spielen, Motto „Die Stadtteilschule stark stellen“. Nach der Anmelderunde mit den jetzigen STS werde es Dependancen geben, aus denen sich weitere STS entwickeln können. Entsprechend Kon­ferenzbeschlüssen von Grundschulen und STS sind Langformen möglich. Die neuen Namens­gebungen der STS sollen sukzessive mit der neuen Struktur kommen. Es wird einen Workshop mit allen STS geben „Neue Identität finden“, damit eine STS-Gesamt­system entstehen kann. In einem weiteren Workshop wird es um Öffentlichkeitsarbeit geben. „Die Stadtteilschule stark stellen“ bedeute nicht mehr Ressourcen. Es dürfe keine Restschulen geben. Der KESS-Faktor der Schulen sollte berücksichtigt werden (Klas­senfrequenzen). Am LI werde es Fortbildungen geben, auch um Netzwerke aufzubauen. Ande­rerseits stünden STS auch in Konkurrenz zueinander (Profile der Schulen). Früher habe es zwei Systeme parallel gegeben: das gegliederte und das integrierte. Jetzt seien alle STS Regelschulen und müssten jedes Kind aufnehmen. Ob es zu Veränderungen im Notensystem komme, sei noch offen. Dazu gebe es einen Fachworkshop im Oktober. Weitere Themen: Abschlüsse, Berufsvorbereitung, Problem länderübergreifender Schulbesuch, Schulbau (Musterflächenprogramm, Asbest). Der Schulbau sei in Hamburg ausgelagert. Es sei sinnvoll, vom Schulbau Hamburg (SBH) einen Referenten einzuladen. Auf der Fachebene spiele die laufende politische Auseinandersetzung keine Rolle.
Schulentwicklungsplan (SEPL), Besetzung der Regionalen Bildungskonferenzen (es gebe dort zu wenig Leute aus den Schulen), die neue Homepage der GEST.
Geschäfts- und Wahlordnung: Die Präambel müsse neu formuliert werden.
Es wurde beschlossen, die konstituierende Sitzung in den Oktober vorzuverlegen.

Hamburg, 16.09.2010

Vorstand:

Reinhard Borchers, Dietmar Harms, Claus D. Metzner, Nicole Plat (im Juni 2010 ausgeschieden), Gerd Woelk (im März 2010 zurückgetreten)
Klaus-Peter Schiebener (kooptiert)
Jürgen Riekmann †, Gert Rauschning (kooptierte Vorstandsmitglieder ehrenhalber)