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Tätigkeitsbericht ARGE Schuljahr 2005/2006

Sich wiederholende Themen, die in den ARGE-Sitzungen besprochen wurden:

  • Unterrichtsversorgung / LehrerInnen-Defizit einzelner Schulen
  • Unterrichtsausfall durch Krankheit
  • Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmitteln, insbesondere die Ausstattung der Schulen mit Schulbüchern
  • Räumliche Ausstattung der Schulen
  • Schulstruktur – demokratisches Verständnis in den Schulen / Gremien
  • Gremienarbeit – Kooperation der LehrerInnen, SchulleiterInnen (Leitungsgruppen), SozialpädagogInnen, des nicht-pädagogischen Personals, der SchülerInnen und Eltern
  • Dialog der Schulleitungen mit den Elternräten
  • Informationspflicht der Schulleitungen gegenüber den Schulverfassungsgremien
  • Schulentwicklung an Gesamtschulen
  • Qualitätsmessung in Schulen

Termine von Veranstaltungen und andere wichtige Informationen erhalten die Delegierten auf jeder Sitzung durch eine Tischvorlage, Umlaufmappen und durch mündlichen Vortrag.

Regelmäßige Kontakte der ARGE mit:

den Landesverbänden der GGG (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule) und der GEW (Gewerk­schaft Erziehung und Wissenschaft), der Fachgruppe Gesamtschulen in der GEW, dem Elternverein Hamburg, der Initiative Reformschule Hamburg, dem Aktionsbündnis Gesamtschule, dem Gesamtschulausschuss der Elternkammer, der BBS (Behörde für Bildung und Sport)

An vielen Veranstaltungen beteiligten sich VertreterInnen der ARGE. Beispielhaft seien Folgende angeführt:

  • 14.12.2005, Veranstaltung des Elternvereins Hamburg in der Gesamtschule Winterhude, „Gymna­sium – Mittelschule – Löst ein zweigliedriges Schulsystem Hamburger Bildungsprobleme?“ mit Britta Ernst (SPD), Christa Goetsch (GAL), Robert Heinemann (CDU) und Sybille Marth (ARGE-Vorstand und Aktionsbündnis Gesamtschule)
  • 31.1.2006: Gert Rauschnings Verabschiedung als Leitender Oberschulrat der Abteilung Gesamtschulen der BBS: Wortbeitrag von Marion Lewes für die ARGE
  • 21.-23. September 2006, Rudolf-Roß-Gesamtschule, Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule: Norddeutscher Gesamtschulkongress: »GESAMTSCHULE – die Antwort auf PISA«
  • 7.10.2006, Gymnasium Klosterschule, öffentliche Fachtagung: »Hamburg braucht eine Schule für alle – Welche Schritte gehen wir jetzt?«

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Zeitschriften: Die ARGE nutzt auch weiterhin die Möglichkeit, in Veröffentlichungen der GGG und der GEW ihre Arbeit darzustellen und Argumente vorzutragen, z. B. mit dem Beitrag „Sprechtage – Vorschläge der ARGE“ von Sybille Marth im Hamburger GGGinfo 2/2005
  • Die ARGE stellt ihre Arbeit in Presseerklärungen dar und nimmt zu aktuellen Themen Stellung.
  • Homepage der ARGE: Seit Januar 2000 ist die ARGE im Internet. Die URLwww.ARGE.schule-hamburg.de wird auf dem Laufenden gehalten.

Die Sitzungen und Ereignisse/Veranstaltungen in zeitlicher Reihenfolge:

16.8.05:    Büchergeld, Einführung des Schul-TÜV, Themenplanung, Elternmitarbeit an Schulen

20.9.05:    Berufsorientierung, Zukunft der ARGE, Gesamtschul-Schulaufsicht, Diskussion mit Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (zum ersten Mal  in der ARGE), ARGE-Seminar, Schulentwicklungsplanung, Unterrichtsausfall durch Prüfungen

18.10.05:  Neues ARGE-Infoblatt,  aktuelle Probleme/Themen an den Schulen, Handreichung „Elternabende“, Rauchverbot und die Folgen, Li-Handreichung „Impulse – Rauchfreie Schule“, WiederholerInnen an Gesamtschulen unter 0,4 %.

8.11.05:    Vorstellungsrunde. Ein Brief des ER der GS Steilshoop zum Thema Unterrichtsausfall wurde vorgelegt. Diskutiert wurden die aktuellen Probleme: Unterrichtsausfall (der Pool ist ausgeschöpft, Schulen sollen den Ausfall dokumentieren), Kantine (Kostenaufschlüs­selung), Raumprogramm; Klassenreisen (Erfahrungsaustausch), Darstellung der Gesamtschule in der Öffentlichkeit (PISA, Tage der offenen Tür, Image-Kampagne des GS-Aktionsbündnisses, Homepage www.gesamtschule-gut-fuer-alle.de. Der Vergleich mit Sachsen sei absurd, die Sekundarschulen dort seien H-R-Schulen, Sachsen habe in Wahrheit ein dreigliedriges System. Finnland differenziere erst nach Klasse 9.
Konstituierende Sitzung: Der Kassenwart legte den Kassenbericht, der ARGE-Vorstand seinen „Tätigkeitsbericht 04/05“ vor, sie wurden entlastet, und der neue Vorstand wurde gewählt. Es wurden sechs ARGE-Vorstandsmitglieder, ein kooptiertes Mitglied gewählt.
Umsetzung der Sprachstanderhebung: Die KoordinatorInnen würden derzeit fortgebil­det. Noch fehle das Instrumentarium. Weiteres: Vorschriften für Temperaturen in Schul­gebäuden, Privatisierung der Schulgebäude (ab 2007), rauchfreie Schule, Halbjahresge­spräche (ARGE-Fragebogen): Hat sich etwas verändert/entwickelt?

6.12.05:    BBS: Schulen hätten Mittel für Sprachförderung, zur Abwendung von Unterrichtsausfall.
Aktuelles Problem: Schnelligkeit der Abfolge von Veränderungen (Reformen). Diskussion zum Vorschlag der CDU, ein zweigliedriges Schulsystem zu schaffen, dazu ein Antrag der Fachgruppe Gesamtschulen der GEW an die LVV. Aktion zur Anmelde­runde im Januar 2006? Hamburg sei angewiesen auf AbiturientInnen, die nicht den Weg durch das Gymnasium gingen. „Gesamtschule ist mehr!“ Es gebe drei Illusionen: Homo­gene Gruppen seien richtig, sie ließen sich herstellen, dabei gehe es gerecht zu. Frühe Selektion sei abzulehnen. Ulrike Kaidas-Andresen verwies auf einen Artikel im GGG-Info (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule) zu LAU11. „Flagge zeigen!“ Ansprü­che stellen, Essentials erhalten. Es gehe nicht um das Wort Ge­samtschule, sondern um Inhalte. Auf der politischen Ebene Gegenargumente entkräften, Artikel in Medien plat­zieren. „Wir sind die Finnen Hamburgs/Mitteleuropas.“ Handreichungen verteilen. ARGE-Seminar: Öffnen für alle Eltern (gut für Gruppen­dynamik)? In den norddeut­schen Kongress der GGG einbinden? Seminar sei Selbstfindungsprozess für die ARGEBBS: Bericht von der Schulleitungs-Dienstbesprechung; Zugangsberechti­gungen zu Berufsfachschulen („Ausbildungsreife“, „Anschlussfähigkeit“), Schulqualität und Schulentwicklung, Überarbeitung des Schulgesetzes (HmbSG). Am 31.1.05 werde der Leiter der BBS-Abteilung Gesamtschulen verabschiedet (Delegierte eingeladen). Gesamtschulplakate wurden verteilt.

10.1.06:    Schulreform in Hamburg: Veranstaltung des Elternvereins am 14.12.05, ein Schul­reformpaket komme in die Deputation, die eine Stellungnahme erstelle. Es geht um: a) Berufliche Schulen werden einem Hamburger Institut für berufliche Bildung (HIBB) unterstellt. b) Selbstverantwortete Schule (SvS) c) Schulqualität: Qualitätsmerkmale und ‑indikatoren, Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Schulleitung und Schulauf­sicht, Evaluation, Schulinspektion, Schulleiter/in werde Dienstvorgesetzte/r, schuleigenes Budget, jedoch Überhänge und Bedarfe seien weiterhin übergeordnet zu regeln. „Schul­versuch SvS“ gehe weiter als SvS. Gefahren und Chancen einer Output-Orientierung. Beteiligungsrechte ansehen: Was ist eine Vereinbarung? Es verpflichten sich Schule und BBS. Das aktuelle Problem: Tag der offenen Tür, HVV-Sparticket, langzeiterkrankte LehrerInnen, fehlende Vertretungen, Personalprobleme, Neubau einer Sporthalle, Fach­lehrerInnen, Werbung an Grundschulen, Differenzierung ändern zugunsten Binnendif­ferenzierung, Oberstufenkooperation, Über­schreitung der Orientierungsfrequenzen in Oberstufen, Schulschließung ohne Fortset­zung, Ausstat­tung Cafeteria. Erfahrungen beim Tag der 4. Klassen, Info des Aktions­bündnisses, ARGE-Workshop am 18.2. (Organisation). Der Leitende Oberschulrat der Abteilung Gesamtschulen der BBS berich­tete zum letzten Mal in dieser Funktion: Längsschnittuntersuchung der Jahrgangsstufe 10 (seit 2004), 72% der GesamtschulschülerInnen in der Oberstufe hatten keine gymnasiale Empfehlung. Höhere Bildungsbeteiligung. Schul­leiterdienstbesprechung: Begabungen individuell fördern! Kompetenzfeststellungs­verfahren: Wie ist es einzusetzen? Lernaus­gangslagen: Vergleichsarbeiten, Referenz­rah­men (LAU, KESS), Problem der Schul­pflicht­verletzung (GS ohne stützenden Klassen­verband): Wie lange dauert es, bis die Schule reagiert? Zum Schulschwänzen gibt es ein Papier aus Berlin: erste Symptome (fehlende Bindung an die Schule). Arbeitszeit der Hausmeister: nicht mehr als 48 Stun­den nach EU-Richtlinie. Ausschreibung für die Personalnachfolge. Der BBS-Vertreter und eine ausscheidendes Vorstandsmitglied wurden vom Vorstand mit einer kleinen Aufmerksamkeit verabschiedet.

18.2.06:    In der Ida-Ehre-Gesamtschule: ARGE-Workshop „Selbstverantwortete Schule –  Schulreform – Binnendifferenzierung“. Von den drei geplanten Themen „Schulreform – Elternrechte“, „Selbstverantwortete Schule (SvS)“, „Weiterarbeit der ARGE“ wurde schwerpunktmäßig die SvS behandelt. Sybille Marth stellte dar, wie dieses Projekt an der Max-Brauer-Gesamtschule umgesetzt wird. Als Referentin gab Barbara Klüh (BBS) weitergehende Informationen und auch Gelegenheit, mit ihr darüber zu diskutieren. Zwei Kernsätze ihres Vortrages: „Sprach- und Lesekompetenz ist der Knack- oder Angelpunkt für alles“, „Noten sagen nichts aus“. Es liegt ein ausführlicher Bericht vor.

21.3.06:    Das aktuelle Problem: Eltern- und SchülerInnen-Sprechtag, „Schule ohne Rassismus“, Gebäudemanagement und Hausmeister, JüL (jahrgangsübergreifendes Lernen), „Gesamt­schule in Hamburg“, Anmeldezahlen
Referentin Elisabeth Rüssmann: Thema „Schulreform 2006“, Projekt Reform der gym­nasialen Oberstufe. Die Referentin ist derzeit Grundsatzreferentin Gesamtschule, das umfasst Sek1 und Sek2, die Grundschulen der Gesamtschulen werden von einer anderen Referentin betreut. Die Oberstufe wird ab 08/09 gemeinsam mit Schleswig-Holstein re­formiert. Die AbteilungsleiterInnen der Gesamtschulen wurden parallel informiert, es gab Elterngespräche und eine Expertenanhörung. Zurzeit gelten die KMK-Vereinbarun­gen von 1972. In Zukunft gibt es ein grundlegendes und ein erhöhtes Leistungsniveau, EPAs (einheitliche Prüfungsanforderungen), keine Leistungskurse, drei Kernfächer: Deutsch, Mathematik, 1 Fremdsprache (muss nicht Englisch sein) mit vier Stunden. Es sei noch nicht entschieden, ob diese Fächer auf erhöhtem Leistungsniveau sein müssen. Es gebe keine „Trennschärfe“ zwischen den Kursen. Hinzukommen müssen 1 Fach in Naturwissenschaft, eins in Gesellschaftswissenschaft und eins aus dem Bereich Kunst, Musik, Religion, Philosophie, ferner Sport. „Profile“ schaffen Schwerpunkte, einen „Fächerverbund“ durch ein profilgebendes Fach, dem andere zugeordnet werden. Die SchülerInnen entscheiden sich für eine „Paketlösung“. Am Gymnasium seien die Klassen 10/11 Vorstufe und 11/12 Studienstufe. Der mittlere Abschluss am Gymnasium bleibe in Klasse 10, werde „erreicht“, die mittlere Abschlussprüfung am Gymnasium entfalle. In den HR und der Gesamtschule erfolgen der H-Abschluss in Klasse 9, der R-Abschluss in Klasse 10. Die Prämisse „Kein Abschluss ohne Prüfung“ sei gestrichen. Wegen der Profile werde nicht mit vielen Schulwechseln gerechnet. Für die Profilbildung sei ein Zeitrahmen vorgegeben, dabei sei die „Oberstufenschule“ federführend. Den Schulen werde eine Profilauswahl vorgegeben. Ein Profil könne sich aus dem Schulprogramm heraus entwickeln.
Bericht vom ARGE-Workshop. Wie binden wir die Schule ein? Wie wird die ARGE öffentlichkeitswirksamer?

11.4.06:    Information zu Vorgängen in den Medien (manipulierte Vorgänge und herabsetzende Berichterstattung über eine Hamburger Gesamtschule).
Externes Gebäudemanagement“: Dazu eine Powerpoint-Präsentation aus der BBS „Neuorganisation im Schulbau südlich der Elbe. Modell Hamburg-Süd“ mit den Punkten Ausgangslage: Sanierungsstau, Mittel, Verfahren, Verantwortung; Ziele: schnelle Herstellung, Verantwortung in einer Hand, stringente Verfahrensabläufe, Effizienz der Ressourcen, Kostentransparenz, „Lebenszyklusmodell“ (25 Jahre), Durchführung: freiwillige Teilnahme, kombinierter Bau-, Sanierungs-, Facility-Management-Vertrag, Eigentum verbleibt bei FHH (Modell mit SAGA/GWG), Personalübergang an SAGA/GWG, Schule „behält“ ihre Hausmeister, mit Residenzpflicht, Hausmeister auch für Schulbetrieb zuständig (mit welchem Zeitanteil?), siehe dazu www.osse24.de; Vorteile für die Schule: Gutes Lernumfeld, Störung schnell beseitigt, Verlässlichkeit der Partner (ein Ansprechpartner), Konzentration auf die Kernaufgaben, Entlastung der Schulleitung, Schulbudget für besondere Aufgaben; Vorteile für die Stadt: Zügige Instandsetzung, dauerhafte Werterhaltung; Kosten/Finanzierung: Kostengünstigste Sanierungs- und Bewirtschaftungsalternative, Festlegung einer Annuität für 25 Jahre. Dies soll ab Januar 2007 umgesetzt werden.
Das aktuelle Problem: Ganztagsschule, Hausmeister (ihre Stellung in der Schule), Elternratgeber, Orientierungsrahmen, Praktika, Profilklassen, Büchergeld-Unterschriften, Gebäudereinigung, Fragebogenaktion der Elternkammer zu Büchern, „Happy slapping“ als Handy-Videos (strafbare Handlung, verletzte Persönlichkeitsrechte), Ziel-Leistungs-Vereinbarungen (Projekt „Gute Schule“), aktive Elternarbeit, Handy im Unterricht, Tutorenunterricht, Vorbereitung auf Prüfungen.
Arbeit der ARGE: Öffentlichkeit, Presse, Politik, ein Leitfaden – welche Themen? Wer soll es machen? Arbeit in Arbeitsgruppen, dann Bericht im Plenum:
1. AG: Patenschaften organisieren, Mund-zu-Mund-Propaganda, Erfahrungsaustausch, Schwerpunktthema im Elternrat aufgreifen
2. AG: Austausch untereinander, Gesamtschulthemen, informieren, vertiefen
3. AG: Rolle der ARGE in den Elternräten: Vorstellen, Unterstützung bei Themen, als Service, Einstiegshilfen für Eltern
4. AG: Die ARGE möge so bleiben, wie sie ist; Selbstverständnis der ARGE, „Paten“ für Schulen nur erfolgreich durch die persönliche mündliche Ansprache
Wie repräsentativ ist die ARGE, welchen Stellenwert hat sie?
Verschiedenes: Weiterführen der AG-Arbeit; Ziel-Leistungs-Vereinbarungen

2.5.06:      Aktuelles Problem: Ist der Etat der Gesamtschulen seit Einführung des Büchergelds gestiegen? Eine neue BBS-Stelle für Lernmittel wurde geschaffen. Vakanzen in den Leitungsgruppen, Schulanträge „Ganztagsschule“, zu hohe Zügigkeit sprengt Kapazitäten einer Gesamtschule, externes Gebäudemanagement, Vergleichsarbeit Deutsch 8 Klasse. BBS: Alle Funktionsstellen seien garantiert. Die Schulform Gesamtschule bleibe erhalten. Die GS-Abteilung in der Behörde erhalte ein neues Leitzeichen (B13; GHR B11, Gym B12). Alle geben Stellen an die neue Schulinspektion ab. Es gebe eine Abteilung Schulentwicklung/Bildungsplanung; Qualitätssicherung erfolgt durch ein externes Institut. Vergleichsarbeit Deutsch: Es sei immer schwierig, geeignete Texte zu finden. Zentrale Tests gebe es Ende Klasse 3/6/8, am Gymnasium Ende 10. Delegierte: Text sei teilweise im Vorlauf bekannt gewesen, das Bewertungssystem fehlerhaft. Schulen sehen die geplante neue Aufgabenverteilung der Hausmeister kritisch.
Arbeit der  ARGE: Arbeitspapier lag vor. Was ist wünschenswert, was praktikabel? Nicht nur nach dem aktuellen Problem, sondern auch nach aktuellen Lösungen fragen! Schwerpunktthemen, politischer Rang der ARGE als Gremium, Referenten einladen, Patenschaften organisieren.
Schulreform (SvS): Überfrachtete Aufgaben der Schulleitung, Schule definiert ihre Ziel-Leistungsvereinbarungen, BBS gibt den Weg frei, die Schulleitung nimmt die Lehrkräfte in die Pflicht, der/die Leiter/in steht dafür gerade, wie werden SchülerInnen und Eltern einbezogen? Sie sind in den schulischen Gremien. Der/die Leiter/in muss alle mitnehmen, sonst scheitert er/sie. Abgabetermin für die Ziel-Leistungsvereinbarungen. Wie messen wir Erfolg von Schule?

10.5.06:    Aktionstag an den Hamburger Schulen für Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern und Bündnispartner/innen wegen der geplanten Verabschiedung des neuen Schulgesetzes („Schulreformgesetz“) in der Bürgerschaft, vormittags: dezentrale Aktionen, Diskussionen, nachmittags: 14–16 Uhr: zentrale Protestveranstaltung am Gänsemarkt, Spektakel nach dem Motto: „Bildung ist keine Ware – Schule ist kein Betrieb

13.6.06:    Als Referent berichtete Herr Neumann, BBS, zum Thema Büchergeld/Lernmittelver­ordnung: Seit 2005 ist die Lernmittelfreiheit abgeschafft, es gibt ein Modell Nutzung gegen Gebühr, Kauf, Förderberechtigung. Schulungen fanden spät statt. Mahnschreiben. Ausgaben für Bücher haben sich verdoppelt (speziell Gesamtschulen). In einem Workshop (12/05) wurden Schwachstellen analysiert. Das Programm werde angepasst, „jetzt“ ging ein Update an die Schulen. 5% Kopien sind als Ersatzmaterial eingearbeitet. Workbooks werden von der Schule bestellt, dann sammelt sie das Geld ein. Kauf ist keine Gebühr, Kauf erfolgt gegen Rechnung der Schule. Delegierte: Finanzielle Obergrenze ist sehr knapp bemessen, ebenso die zeitliche Umsetzung. Herr Neumann: Schulen haben einen Kapitalgrundstock an Büchern. Dreimalige Ausleihe gelte als Gentleman’s Agreement mit dem Buchhandel. Durch Ausleihe könne die Neuanschaf­fung refinanziert werden. Hilfskräfte können entlohnt werden, da das Programm Littera unterschiedliche Zugangslevel habe. Es gebe die Beschwerde von Eltern: Bücher seien da, würden aber nicht genutzt. In 2-4 Jahren laufe es rund, und es gebe keine alten Bücher mehr. Der Bestand sei Geld wert. Finanzierung durch Ausleihe: drei mal 40% des Preises plus 15% Rabatte seien 135% des Neupreises. Der Referent plädierte pro Schulbuch. Obwohl die Stadt weniger bezahle, sei jetzt insgesamt mehr Geld da. Delegierte: Eltern zahlen den Höchstsatz Büchergeld, und dann komme noch Weiteres hinzu. Herr Neu­mann argumentiere nicht politisch, sondern als ausführende Behörde. Das Programm sei jetzt auch für GS-Spezifika ausgelegt. Die BBS schicke Leute vor Ort zur Unterstützung. Kauf sei gegenüber Ausleihe in den Hintergrund getreten. Delegierter: Die Haspa habe zwei Jahre Vorlauf, bevor ein Programm etabliert werde. Referent: Der knappe Zeitrah­men sei eine politische Entscheidung gewesen. Wichtig sei das Kontrollorgan der Schul­konferenz, das zu selten über Lernmittel abgestimmt habe. Das werde sich ändern. Lern­mittellisten sollten mit der Schulkonferenz abgestimmt werden. Eine Delegierte wünschte sich eine stärkere Konzentration der Lehrkräfte auf den Unterricht. Es wurde befürchtet, der Lernmittelaus­schuss könnte nur Alibifunktion haben. Alles bliebe wie früher. Ein guter Rat sei, die Jahrgänge finanziell anzugleichen, dann gäbe es weniger Engpässe. Die Kopien müssen fachlich zugeordnet werden, das bedeute einen höheren Aufwand.
Das aktuelle Problem: Prüfungstage bedeuten Unterrichtsausfall. SchülerInnen sollten für diesen Fall mit Aufgaben versorgt werden. In Bezug auf das Gebäudemanagement gebe es viele offene Fragen. Das Etikett „Quartierschule“ werde nur bei Beteiligung am Gebäudemanagement erteilt. Es werde Druck auf die Schulen ausgeübt. BBS: Die Schul­aufsicht sei damit nicht betraut. Die zuständigen Stellen versprechen sich davon einen besseren Erhaltungsstand der Gebäude. Sollen nach bestandener Hauptschul­prüfung die Namen der SchülerInnen veröffentlicht werden?
ARGE-Weiterarbeit: Der Patenschaftsplan werde verschickt.

4.7.06:      Sitzung entfiel wegen terminlicher Belastung der ARGE-Delegierten.

22.8.06:    Informationen zum Gesamtschulkongress der GGG in Hamburg im September (Flyer). Frau Rüssmann referierte zu den Änderungen in der Ausbildungs- und Prüfungsord­nung der Integrierten Gesamtschule APOiGS zur Angleichung an die APOAS. Hervorzu­heben sind § 13 (3) (Nachteilsausgleich), § 17 (1) (3) Halbjahreszeugnisse oder Zielklä­rungsgespräche mit schriftlichen Lernvereinbarungen (eine Kann-Bestimmung), § 26 Ab­schlussprüfung nach Jahrgang 9 unverändert, § 29 Praxisorientierte Prüfung, § 27 keine „abgeschichtete“ H-Prüfung durch R-Prüfung sowie diverse Folgeregelungen betreffs Nachprüfungen. Aufhebung der „Bestehensregel“ für H und R-Abschlüsse. In der BBS gibt es nur noch drei Dezernate, ferner 4 bis 5 Arbeitskreise: Grundschule, Abteilung 5–7, 8–10, Sek II, Integration. Die bestehenden SvS wurden organisatorisch zusammengefasst. Schulformübergreifende Kooperationsmöglichkeiten werden geprüft. Jahresplanung, Workshop, Schulreformgesetz, die neu formierte Schulaufsicht, Qualitätsstandards, gute Lehrerversorgung (100,4 %).
Weitere TOPs die aktuelle Situation an den Schulen, Weiterarbeit der ARGE, ARGE-Seminar (als Wochenend-Workshop in Hamburg oder organisierter Aufenthalt über mehrere Tage), Eltern-Fortbildungs-Info, SvS-„Die 18“-Broschüre.

12.9.06:    Es wurde auf einen Beitrag zur Elternratsarbeit in „Hamburg macht Schule“ 2/06 hingewiesen. Das aktuelle Problem: Schwimmunterricht, Netto-Schwimmzeiten, Wegbegleitung; welche individuellen Lösungen finden die Schulen? Welche Aufgaben können/dürfen SchülerInnen übernehmen? Was geschieht, wenn sie Fehler machen? Wegbegleitung sei wichtig für die Grundschulen. Noch gebe es keinen einheitlichen Stand. Notenproblem Hauptschulprüfung (APOAS): Es werden nur A-Noten vergeben. Weitere Themen: personelle Besetzung der Elterngremien, bauliche Erweiterung von Schulen, flexible Stundentafel, der richtige Umgang mit Medien (gegen Skandalisierung/ Dramatisierung) – Verhaltensregeln, „Handy-Verbot“ (an Schülerrat delegieren?).
Schulpolitische Positionen der SPD: Es gebe die kontroverse Diskussion über „Die Schule für alle“ innerhalb der SPD. ARGE-Sitzung oder Diskussion im Rathaus? Auch die anderen sollen eingeladen werden.

10.10.06:  GGG-Kongress: Ulrich Vielufs Vortrag geht per Mail an die Delegierten. Termin mit Michael Neumann (SPD) wurde mitge­teilt, es gab unterschiedliche Lesarten der Reden Herrn Neumanns. Den Delegierten war möglichst langes gemeinsames Lernen wichtig.
Aktuelles Problem: Zentrales Schülerregister sei ein Datenregister. Es gebe ein Schutzinteresse der Kinder einerseits, ein Staatsinteresse an Daten andererseits, der Datenschutz sei gewährleistet; seine Einhaltung müsse beobachtet werden. Es gebe Druck auf die Schulleitungen seitens der Behörde, beamtete Lehrkräfte könnten sich mit einer Remonstration zur Wehr setzen. „Menschen sind nicht illegal – nirgendwo.“ Es gebe ein Menschenrecht auf Bildung, dies sei auch festgehalten in der Charta der Kinderrechte (Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, Artikel 28, siehe Anhang). Dies sei ein politisches, kein verwaltungstechnisches Problem. Schwimmunterricht: Bei Integrationsklassen muss immer auch eine Lehrkraft anwesend sein.
Vorstellungsrunde: „Was bedeutet für mich Gesamtschule?“ Gesamtschule in den Vor­dergrund stellen, thematisch in Arbeitsgruppen arbeiten, Binnendifferenzierung, Schwer­punktthemen auswählen, Parteien „stellen“, das integrierte System aufrechterhalten, Informationsweitergabe und –austausch, Kontakt zur BBS, Gesamtschule bewusst gewählt, keine zweite Wahl, gesamtheitlich zusammen lernen, die BBS setze nur politische Vorgaben um, die ARGE sei ein Themenspeicher, mehr Aktion statt Reaktion, die Ausstattung der Schulen erhalten, Image der Gesamtschule und Image der Eltern an Gesamtschulen verbessern, gut sei – wenn auch manchmal ein Problem für die gemeinsame Arbeit in der ARGE – die große Unterschiedlichkeit der Hamburger Gesamtschulen, Öffentlichkeitsarbeit machen, um wahrgenommen zu werden, über Gesamtschule aufklären, gute Teilnahmequoten auf den Sitzungen anstreben.
Hinweis auf das „Budni-Forum“ (alle 14 Tage in allen Schulen der Stadt). Den Anfang mache am 13.11.06 die Max-Brauer-Gesamtschule.

Hamburg, 01.11.2006

Vorstand:

Sybille Marth, Andreas Lorenz, Anke Fock, Kay Möller-Rybakowski, Nicole Plat (nach etwa drei  Sitzungen ausgeschieden, da keine Delegierte mehr wegen Schulwechsel), Thea Klimm,
Jens Guschmann (koopiert),
Jürgen Riekmann und Gert Rauschning sind kooptierte Vorstandsmitglieder ehrenhalber.
Berichterstatter: Klaus-Peter Schiebener

Anhang

Artikel 28 der UNO-Kinderrechtskonvention (Recht auf Bildung)

  1. Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Bildung an; um die Verwirklichung dieses Rechts auf der Grundlage der Chancengleichheit fortschreitend zu erreichen, werden sie insbesondere
    1. den Besuch der Grundschule für alle zur Pflicht und unentgeltlich machen;
    2. die Entwicklung verschiedener Formen der weiterführenden Schulen allgemeinbildender und berufsbildender Art fördern, sie allen Kindern verfügbar und zugänglich machen und geeignete Maßnahmen wie die Einführung der Unentgeltlichkeit und die Bereitstellung finanzieller Unterstützung bei Bedürftigkeit treffen;
    3. allen entsprechend ihren Fähigkeiten den Zugang zu den Hochschulen mit allen geeigneten Mitteln ermöglichen;
    4. Bildungs- und Berufsberatung allen Kindern verfügbar und zugänglich machen;
    5. Maßnahmen treffen, die den regelmäßigen Schulbesuch fördern und den Anteil derjenigen, welche die Schule vorzeitig verlassen, verringern.
  2. Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Disziplin in der Schule in einer Weise gewahrt wird, die der Menschenwürde des Kindes entspricht und im Einklang mit diesem Übereinkommen steht.
  3. Die Vertragsstaaten fördern die internationale Zusammenarbeit im Bildungswesen, insbesondere um zur Beseitigung von Unwissenheit und Analphabetentum in der Welt beizutragen und den Zugang zu wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen und modernen Unterrichtsmethoden zu erleichtern. Dabei sind die Bedürfnisse der Entwicklungsländer besonders zu berücksichtigen.