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Tätigkeitsbericht ARGE Schuljahr 2001/2002

Sich wiederholende Themen, die in den ARGE-Sitzungen besprochen wurden:

  • Unterrichtsversorgung / LehrerInnen-Defizit einzelner Schulen
  • Unterrichtsausfall durch Krankheit
  • Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmitteln, insbesondere die Ausstattung der Schulen mit Schulbüchern
  • Räumliche Ausstattung der Schulen
  • Integrationsklassen – behindertengerechte Ausstattung / Personalversorgung
  • Schulstruktur – demokratisches Verständnis in den Schulen / Gremien
  • Gremienarbeit – Kooperation der LehrerInnen, SchulleiterInnen (Leitungsgruppen), SozialpädagogInnen, des nicht-pädagogischen Personals, der SchülerInnen und Eltern
  • Dialog der Schulleitungen mit den Elternräten
  • Informationspflicht der Schulleitungen gegenüber den Schulverfassungsgremien
  • Schulentwicklung an Gesamtschulen
  • Qualitätsmessung in Schulen

Termine von Veranstaltungen und andere wichtige Informationen erhalten die Delegierten auf jeder Sitzung durch eine Tischvorlage, Umlaufmappen und durch mündlichen Vortrag.

Regelmäßige Kontakte der ARGE mit:

den Landesverbänden der GGG (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule) und der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft), der Fachgruppe Gesamtschulen in der GEW, dem Elternverein Hamburg, der Initiative Reformschule Hamburg, der Initiative „Protest gegen Test“, dem Komitee „Eine Integrierte Gesamtschule für Altona-Altstadt“, dem Gesamtschulbündnis, dem Aktionsbündnis Gesamtschule, dem Gesamtschulausschuss der Elternkammer, der BBS (Behörde für Bildung und Sport, bis 2001 BSJB, d. h. Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung)

An vielen Veranstaltungen beteiligten sich VertreterInnen der ARGE. Beispielhaft seien Folgende angeführt:

  • Die ARGE beteiligte sich an der Vorbereitung der Veranstaltung der GEW Hearing zur Schulentwicklung und Schulprogrammentwicklung (war für Herbst 2001 geplant).
  • Im Zusammenwirken mit Mitgliedern von ELTERNVEREIN HAMBURG e. V., dem Landesverband Hamburg der GGG und der Fachgruppe Gesamtschulen der GEW Hamburg organisierte die ARGE für die große Bildungsdemo „Feuer und Flamme für Bildung“ am 10.6.2002 vor dem Hamburger Rathaus eine Luftballon-Aktion für die Gesamtschulen.

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Zeitschriften: Die ARGE nutzt auch weiterhin die Möglichkeit, in Veröffentlichungen der GGG und der GEW ihre Arbeit darzustellen und Argumente vorzutragen.
  • Zur Bildungsdemo am 10.6. und danach erstellte die ARGE mehrere “Handreichungen für Elternräte“, auch als Downloads auf der Homepage.
  • Die ARGE stellt ihre Arbeit in Presseerklärungen dar und nimmt zu aktuellen Themen Stellung: Presseerklärung zur PISA-Studie („Programme for International Student Assessment“) am 25.1.2002, „Ausländische Kinder und Jugendliche in Hamburg“, eine Presseerklärung anlässlich des Besuchs der Ausländerbeauftragten des Senats Prof. Dr. Ursula Neumann am 31.1.2002, Pressemitteilung der ARGE zu den Bildungsplänen am 18.4.2002, Presseerklärung zu den Ereignissen in Erfurt am 16.5.2002, Pressemitteilung „Schluss mit dem Admirals Cut!“ am 20.6.2002 zu den geplanten Kürzungen, Erklärung anlässlich der Veranstaltung „Was nun, Herr Lange?“ des Elternverein Hamburg e. V. am 2.7.2002, Pressemitteilung „Hamburger Senat verabschiedet sich von einer fortschrittlichen AusländerInnenpolitik“ am 5.7.2002 anlässlich der Abberufung der Hamburger Ausländerbeauftragten.
  • Homepage der ARGE: Seit Januar 2000 ist die ARGE im Internet. Die URLwww.ARGE.schule-hamburg.de wird auf dem Laufenden gehalten.

Die Sitzungen und Ereignisse/Veranstaltungen in zeitlicher Reihenfolge:

11.9.01: Die Sitzung stand unter dem Eindruck der tragischen Ereignisse in den USA am gleichen Tag. Dessenungeachtet wurden anstehende Themen behandelt: Nachbereitung der Sitzung mit Frau Pape, Aufrufe der Max-Brauer-Schule und der ARGE zur Bürgerschaftswahl am 23.9.01, Themen für das ARGE-Seminar (Bildungspläne, Umfrageergebnisse), BSJB (Asbestprobleme, Hospitationsbericht zu 10. Klassen, Workshops im Delphiprojekt, Gesamtschuleltern) und Verschiedenes (neue ARGE-Delegierte, IfL-Seminar-Angebot an Schulen, Bildungsplan-Exemplare für Eltern und SchülerInnen, Kooperation ARGE/SchulleiterInnen)

2.10.01: Auswirkungen der Bürgerschaftswahlen auf die Gesamtschule: Beispiele Saarland und Hessen; FDP hat seinerzeit für die Einführung der Gesamtschule als Schulform in Hamburg gesorgt (Aufnahme ins Schulgesetz) – jetzt gibt es gegenteilige Äußerungen. Schill-Partei: Schule sei nicht Reparaturbetrieb des Elternhauses, Sozialpädagogik (soziales Lernen?) hätte dort nichts zu suchen; Handels-, Handwerkskammer beklagen ungenügende Schulbildung; CDU will vor allem die leistungsstarken SchülerInnen fördern. ARGE-Pressemitteilung zur Wahl ist von den Medien totgeschwiegen worden. Wie gestaltet die ARGE in Zukunft ihre Öffentlichkeitsarbeit? Anregungen zum Handeln sammeln. Schul- und Ausländerpolitik sind in Hamburg schon jetzt sehr restriktiv. Der Rechtsblock setzt auf Bevorzugung des gegliederten Systems. Muss die ARGE als Gremium mit Repressionen rechnen? Der Kontakt zur BSJB ist zu sichern. Führt eine restriktive Handhabung des Schulgesetzes noch stärker zum Verschwinden von Gesamtschulen? Wird die Gesamtschule durch neue Streichungen weiter unattraktiv gemacht? Was tun? Aufbruchstimmung erzeugen, über Gesamtschule mehr informieren; Bündnisse aktivieren, LehrerInnen ins Boot holen. Es lässt sich belegen: Deutschland ist durch das gegliederte System international abgerutscht.
SchulabbrecherInnen: Was machen die Schulen? Was kann die Gesamtschule besser machen? Die ARGE wird ReferentInnen aus der Berufsorientierung und aus den REBUS-Beratungsstellen einladen.
Terroranschlag in den USA: Erfahrungsaustausch: Wie haben es die Schulen aufgegriffen? Wie ist die Wahrnehmung auf Elternseite? Eine angemessene Haltung finden, mit Zukunftsängsten umgehen, Medien- und Kontextkritik leisten, helfen, ins Alltagsleben zurückfinden, Gespräche führen. Wie geht es weiter?
Verschiedenes: Eine Zusammenfassung der Forderungskataloge der SchülerInnenkammer „Lasst uns Schule verbessern“ wird verteilt, dazu gab es Zusagen der Schulsenatorin.

13.11.01: Konstituierende Sitzung: Der Kassenwart legte den Kassenbericht, der ARGE-Vorstand seinen „Tätigkeitsbericht 00/01“ vor, sie wurden entlastet, und der neue Vorstand wurde gewählt. In offener Abstimmung wurden acht ARGE-Vorstandsmitglieder gewählt: fünf BeisitzerInnen und eine Leitungsgruppe (statt eines/r ARGE-Vorsitzenden). Diese bestand aus den Delegierten Holger Gisch, Lothar Hüneke und Marion Lewes. Außerdem wurde ein Bewerber als kooptiertes (nicht stimmberechtigtes) Mitglied in den ARGE-Vorstand hinzugewählt.

Der Vertreter der Schulbehörde verteilte verschiedene Papiere aus der Schulbehörde und informierte über: SchulleiterInnen-Dienstbesprechung, Hospitationsrunde, Weiterarbeit an den Schulprogrammen (Umsetzung, Prüfung), Delphi-Projekt (Innen- und Außensicht), AG Perspektiven (Innensicht); PISA, Erstellung der Bildungspläne (wird fortgesetzt); Ressourcennachweis der Gesamtschule, Abitur an Gesamtschulen, Ausstattung der Gesamtschule (integrierte Systeme helfen sparen), Ausgestaltung/Folgen von zentralen Abschlussprüfungen (Standardsicherung ist damit nicht zu sichern).

Verschiedenes: ARGE-Vorstand: Kontakt zum neuen Schulsenator Lange (FDP), Rolle der FDP in Hamburgs Bildungspolitik, Infos zum ARGE-Seminar

11.12.01: Diskussion der „Rauschning-Papiere“, die auf der Sitzung davor verteilt worden waren; SchulabbrecherInnenquote; Kommunikation mit dem neuen Schulsenator, die Bezirksgrundschule (§ 42 HmbSG); die „auftragsgemäße Ausstattung der Gesamtschule“. PISA-StudieMartin Reichert (Fachgruppe Gesamtschulen der GEW) berichtete von der Veranstaltung am IfL mit Prof. Dr. Jürgen Baumert (Nationales PISA Konsortium) vom gleichen Tage: „PISA – Wo stehen Deutschlands Schulen?“ PISA-Ergebnisse wurden nicht kritisch hinterfragt. Sinnentnehmendes Lesen sei entscheidend für beruflichen und privaten Erfolg. Gut seien Ganztagsschulen, integrierte Schulsysteme, längere Schulzeiten. Aus der Diskussion: Es würden Äpfel und Birnen verglichen; Lernzuwächse an nicht aussortierenden Gesamtschulen seien sehr positiv, PISA-Methodik hilfreich; Skepsis gegenüber PISA-Rankinglisten sei angebracht (Beispiele Australien, Kanada). Neue Bildungspläne: Stellungnahmen bis Ende Januar: je früher, desto wirksamer. Sitzung der SchulleiterInnen: Gruppe „Schüler helfen leben“, Sozialer Tag (18.6.), Berufseingangsphase, Weiterentwicklung von Schule, Profilklassen

8.1.02: Der ARGE-Beitrag wurde angepasst und auf 26 € aufgerundet. PISA-Studie: Spitzenländer geben mehr für Bildung aus; siehe Kritik der Initiative „Protest gegen Test“; PISA gebe fünf „Kompetenzstufen“ an, zeige, wie es ist, aber keine Zusammenhänge; für Deutschland mache PISA deutlich, dass Schule dazu beigetragen hat, eine sozial ungerechte Gesellschaft zu stützen. Wird PISA benutzt, um „die eigenen Ideen“ durchzusetzen?
Ausländische Kinder und Jugendliche in Hamburg, Referentin: die Ausländerbeauftragte des Hamburger Senats Prof. Dr. Ursula Neumann: Es sei typisch für Schule zu differenzieren, um „ähnliche Gruppen“ zu haben. Zweisprachigkeit als Ziel sei im Schulgesetz verankert (§ 3). Ein Drittel der Kinder wachse so auf. Mehrere Schulen in Hamburg bieten Zweisprachigkeit an. LehrerInnen erlernen nicht, damit umzugehen. Obwohl es weniger Schülerinnen ohne Abschluss gibt, hat sich der Abstand zwischen Deutschen und Migranten nicht verändert. Statt Verhinderungsstrategien zu entwickeln, die damit verbundenen Lernfortschritte erkennen, positiv damit umgehen. Zunahme dieser Gruppe: ein Drittel durch Zuzug, ein Drittel wird in Deutschland geboren, 40 % der Ausländerkinder sind per Geburt Deutsche. Schulstandorte bekommen Schwierigkeiten durch ein falsches Image. Schon in der Kita sollte systematischer Sprachunterricht erfolgen. Dies wird den Unterricht in den höheren Klassen verändern. Eltern sollten die Situation differenziert zur Kenntnis nehmen, mit lokalen Organisationen zusammenarbeiten (es gibt 600 solcher Vereine in Hamburg), MigrantInnen auffordern, im Elternrat mitzuarbeiten. Bildungssenator Lange: Die FDP stehe für interkulturelles Engagement, ausreichend Investitionen, damit Kinder gut vorbereitet in die Schulen kommen. Zur Arbeitsweise der Ausländerbeauftragten: Relevantes wird ihr im Vorfeld für Stellungnahmen vorgelegt, im Internet (dort ist auch ihr Bericht als pdf-Datei): www.hamburg.de/Behoerden/Auslaenderbeauftragter/welcome.htm
Seit 1.1.2002 heißen die ehemalige BSJB BBS (Behörde für Bildung und Sport), die ehemalige BAGS BSF (Behörde für Soziales und Familie). Vom Amt für Jugend ist nur das Amt für Kindertagesbetreuung geblieben, neu hinzugekommen sind die Landeszentrale für politische Bildung (früher Senatskanzlei), das Amt für Sport (früher Innenbehörde). Gesamtschule Grellkamp wird bei genügend Anmeldungen HR-Standort, die verbleibenden zwei Jahre werden die GS-Klassen in Gesamtschulen im Umfeld untergebracht. Gemäß den Koalitionsvereinbarungen werden am 1.8.2002 drei Ganztagsschulen eingerichtet. Um Notenzeugnisse ab Klasse drei einzuführen, müssen gesetzliche Vorschriften geändert werden. Eine zusätzliche ausführliche fachliche Kommentierung soll erprobt werden. 13 Jahre zum Abitur: In integrierten Systemen sind die Abiturkinder nicht zu identifizieren, ihre Herausnahme aber würde das System zerstören. Die Ablieferung von 16 Stellen aus dem GS-Kapitel ist vorerst gestoppt.

5.2.02: Der TOP REBUS musste auf den 26.2. vertagt werden. Die Anwesenden berichteten von der Veranstaltung des Elternvereins Hamburg vom Vortage („Neue Wege in der Bildungspolitik – Bildungssenator Rudolf Lange im Dialog mit Eltern“) und gaben ihre Einschätzungen. Bevor Entscheidungen getroffen werden, möchte Senator Lange „mit allen Betroffenen“ sprechen. Vom Landesschulrat Daschner wurden die Schulen über das „8-jährige Gymnasium“ unterrichtet. Da eine Novellierung des Schulgesetzes nötig werde, sei die Rechtsabteilung der BBS für Vorschläge offen. Auch die Ausbildungsordnungen sind zu ändern. Weitere Themen: Angemessene Ausstattung der Gesamtschulen, Staatsrat Langes Entlassung, Notenzeugnisse, Lernmittelfreiheit, vorhandenes „Systemwissen“ über Schulen, optische Suggestivwirkung der Grundschulempfehlung zugunsten des Gymnasiums, Ungleichgewichte in der Anmelderunde. Im Internet sollen Fragenkataloge der Elternräte gesammelt werden. BBS: Einrichtung von Ganztagsschulen, Arbeit an Bildungsplänen, dritte Sportstunde, Stundenpool für Gym-LehrerInnen an Gesamtschulen, Schwierigkeiten bei der Arbeitszeitmessung bei Lehrkräften, Unterrichtsvertretung: Verhältnismäßigkeit und Dienstverpflichtung sind abzuwägen. Präsenzpflicht für LehrerInnen an den letzten drei Tagen der Ferien wurde eingeführt.

23./24.2.02: ARGE-Seminar in Emsen / Rosengarten: Neuer Wein in alten Schläuchen? Die Bildungspläne für die integrierte Gesamtschule aus der Sicht der Eltern. Moderation: Lothar Hüneke und Nico Struß. In ihrem Eingangsreferat gab Prof. Dr. Barbara Schenk (Universität Hamburg, FB Erziehungswissenschaft und Mitglied der Bildungsplankommission) einen Überblick über Geschichte und Aufbau der Bildungspläne. Nach einer Diskussion referierte die Lehrerin Gitta John (GS Bergstedt, Fächer Englisch, Mathematik, außerdem Moderatorin am IfL für Mathematik) zum Thema Gestaltung des Unterrichts nach den Bildungs- und Rahmenplänen am Beispiel Mathematik, stellte den TeilnehmerInnen praktische Beispiele vor, die diese bearbeiten konnten. Die Weiterarbeit erfolgte in Arbeitsgruppen:

  1. Auswirkungen der Diskussion um die Ergebnisse der PISA-Studie auf die Schulautonomie, die Schulprogramme und die Bildungs- und Rahmenpläne
  2. entfiel
  3. Bildungs- und Rahmenpläne und fächerübergreifender Unterricht (Projekte)
  4. Gestaltung des Unterrichts nach den Bildungs- und Rahmenplänen anhand von ausgewählten Beispielen Mathematik (Mitarbeit Referentin Gitta John)

Die Ergebnisse der AGs wurden im Plenum vorgetragen, es gab Nachfragen und Ergänzungen, und es wurden Arbeitsaufträge an die ARGE formuliert. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden auf Wandtafeln visualisiert. Das nächste ARGE-Seminar findet vom 21.2.-23.2.2003 statt.

26.2.02: Referentin Renate Plan-Hübner von den Regionalen Beratungs- und Unterstützungsstellen (REBUS) stellte ihre Arbeit vor. Ein Leitfaden für LehrerInnen ist in Arbeit. Infos für Eltern bietet derzeit der Elternratgeber. Sie regte an, REBUS in die Elternräte einzuladen. Die Delegierten gaben ihre Einschätzung zu den Zahlen der Anmelderunde 2002BBS: Die Studienstufe an Gymnasien und IGS wird auch in Zukunft parallel laufen. Über Ergebnisse des ARGE-Seminars wurde kurz berichtet. Vorbereitend für den Besuch des Vertreters der Rechtsabteilung der BBS in der ARGE wurden Fragen gesammelt.

19.3.02: Der angekündigte Referent Herr Gleim war nicht da (Abstimmungsprobleme im ARGE-Vorstand). BBS: Standortprobleme, Angleichung der Unterrichtsverpflichtung bei GS-Lehrkräften, Arbeitszeitmodelle (Lehrerarbeitszeit ist schwer zu objektivieren), Stellenplan (Mischkalkulation), Frequenzen und Lehrerstundenzuweisung; Noten oder Berichte in Klasse 3 und 4: Forum im Internet unter http://guteschule.piranho.de; ARGE-Seminar 2002: Bericht und Diskussion; weitere Themen: Situation der Gesamtschule, Ganztagsschule

9.4.02: BBS-Themen: den sog. IfL-Skandal „niedriger hängen“, BBS-Finanzen (145 Stellen wurden „vorgebunkert“, PISA-E Mitte 2002 ohne Hamburg (unterschiedliche Einschätzungen des Tests), BBS macht Nachtestung, Schließung der Fachoberschulen.
Arbeit in Arbeitsgruppen: Von den vorgeschlagenen vier Themen wurde bearbeitet: „Aktivitäten der ARGE im Hinblick auf die Bildungspolitik in Hamburg (Gesamtschulen)“: 1. AG: Aktivitäten nach außen: BündnispartnerInnen, Aktivitäten des Vorstands; 2. AG: Aktivitäten nach innen: Eltern und Elternräte: Beide AGs erstatteten danach im Plenum Bericht über ihre Ergebnisse. Sie wurden auch schriftlich zusammengefasst.

14.5.02: André Bigalke stellte die GGG und den Landesverband Hamburg des Gesamtschulverbandes vor und verteilte das neue GGGinfo 1/2002. BBS: Wenn nach der Jesteburg-Klausur jede zweite Stelle nicht besetzt würde, würden 13 % fehlen; wegen wachsender Schülerzahlen gibt es einen Mehrbedarf von 430 Stellen. Wegen zusätzlicher Aufgaben errechnet sich eine Diskrepanz von 1000 Stellen. Den Kürzungsbetrag muss die Sek1 abliefern. Das würde alle Schulformen nachhaltig verändern; Personalentwicklung. Susanne Gondermann (Fachgruppe Gesamtschulen der GEW) berichtete von einer Lehrerversammlung und verteilte eine „Erklärung von Schulleitungen aller Schulformen“. Die Anwesenden diskutierten, was jetzt zu tun sei. Im Hinblick auf den 10.6.02 wurden drei Arbeitsgruppen eingesetzt: AG GS-Bündnis, AG Organisation, AG Flugblatt. Präsenz zeigen, Slogans („30 % mehr Lehrer“), Luftballons, eigene Bordmittel aktivieren, Handreichung an die Elternräte, ARGE-Flugblatt und ARGE-Presseerklärung, Ablauf dokumentieren; ARGE-Homepage nutzen.

10.6.02: Bildungsdemo des „Bündnisses für Bildung“ „Feuer und Flamme für Bildung“, in das die ARGE nicht einbezogen wurde. Luftballon-Aktion der ARGE.

11.6.02: Sitzung in der Gesamtschule Winterhude. Schulleiter Martin Heusler stellte die Schule vor. Der Referent für diese Sitzung Staatsrat Reinhard Behrens (BBS) hatte abgesagt. Der Vertreter der Schulbehörde berichtete über die Sparauflagen der Schulformen und erläuterte seine schriftlichen Mitteilungen dazu. Eigentlich müssten jetzt langfristige Konzepte entwickelt werden, um die Schulen umzuorganisieren, ansonsten wäre es „ein Kraftakt“. Die Gesamtschule ist schwer getroffen, in ihrer Funktions- und Leistungsfähigkeit gelähmt. Die Gesamtschulen müssen wieder einmal Lehrkräfte abgeben und aufnehmen (Lehrer-Karussell wie seinerzeit bei „Mob und Qual“, allerdings in kürzerer Zeit).
Wie weiter nach der Bildungsdemo? Die Delegierten sammelten Ideen, die in einer Handreichung zusammengefasst werden sollten.

2.7.02: Sitzung in der Gesamtschule Winterhude (wegen der Veranstaltung des Elternverein Hamburg mit Schulsenator Lange danach am gleichen Ort): BBS-Infos: Geplante Bedarfsabsenkung in kurzer Zeit birgt Schwierigkeiten. Aus Sicht der Rechtsabteilung gebe es keinen Grund, dies nicht durchzuführen. Delegierte mahnten Vertrauensschutz an – die Gesamtschulen haben Konzepte in ihren Schulprogrammen vorgelegt. Recht auf Bildung. Würde ein Gutachten helfen? Eine Volksinitiative sei angedacht; es gehe darum, die öffentliche Diskussion zu befördern. BBS: Soll- und Ist-Absenkung, „Lehrerkarussell“. Bericht aus dem neuen Initiativkreis Gesamtschule: Es gebe eine Presseerklärung. Anregung: Gespräch mit Bürgerschaftsabgeordneten suchen. Vor Maßnahmen sollten sich LehrerInnen und Elternrat absprechen. Sich beraten lassen, z. B. im siz. Die Delegierten setzten sich für den Erhalt des siz ein.

20.8.02: Barbara Riekmann und Jürgen Schreiter als ReferentInnen trugen die Sicht der Hamburger SchulleiterInnen vor. Es gibt exakte Vorgaben der BBS, die umzusetzen sind, Koordinations-; Förder-, so genannte Lehrer-Mehr-Stunden (Doppel-Tut-Stunden) sind gestrichen. Die Erhaltung des Stammgruppenprinzips führt zu sehr großen Gruppen. Problem: Langfristige Ausfälle können nicht ausgeglichen werden. Weitere Einschnitte nach der Bundestagswahl sind zu erwarten, dies hat eine fatale Langzeitwirkung. 12,8 Millionen werden nach der Wahl eingespart. Was bedeutet das? Die “Optik stimmt”, doch es gibt “Risse im Gebäude”, eine inhaltliche Aushöhlung. Das Lernen wird disziplinierter, auf Kosten von Eigenständigkeit, Kreativität: Problem Rückläufer: Mehr Klassen bedeuten mehr Planungssicherheit. Was bedeutet dies alles für die Anmelderunde? Eltern sind WählerInnen/VertreterInnen der Kinder. Um über Schule neu nachzudenken, braucht es Zeit. Einschnitte nicht verharmlosen!
Lothar Hüneke berichtete über die Volksinitiative/Unterschriftenaktion “Bildung ist Menschenrecht” und die gesetzlichen Grundlagen.
BBS: Wichtig bei der Umsetzung ist die Transparenz der Modelle, so verknüpft sich politische Verantwortung und Sachverstand.
Widerstand gegen Bildungsabbau: Vorgestellt wurden Plakat und Aufkleber der Gesamtschulinitiative „Gesamtschule – gut für alle!“ Was ist gut an Gesamtschule, was ist gut an meiner Gesamtschule? Wie machen wir auf uns aufmerksam?

3.9.02: Die Delegierten machten sich auf die Themensuche für das ARGE-Seminar 2003 am 21. bis 23.2.03: die aktuelle Situation und Strategie, Schule im Stadtteil, Gesamtschule auf dem Prüfstand. Statt einer Volksinitiative kommt eine Volkspetition: medienwirksam hochhängen! Es gab Probleme bei der Einbindung der BündnispartnerInnen: Beschlusslage der ARGE in puncto IHR-Schulen ist eindeutig. Bericht vom Aktionsbündnis Gesamtschule. GS-Hotline wird geschaltet. Eine Veranstaltung vor der Schulbehörde, ein Aktionstag sind in Planung; die Gesamtschulen führen Montagsdemos durch.

6.9.02: Zusammen mit GEW, GGG, dem Elternverein Hamburg und der DGB-Jugend startete die ARGE die erste Volkspetition in Hamburg: „Bildung ist Menschenrecht – Gleiche Chancen für jedes Kind!

1.10.02: Volkspetition: Die Delegierten hatten Unterschriftenlisten mitgebracht. Eine erste Zwischenbilanz ergab: Über 13.000 haben bereits unterschrieben. Die neu gewählten Delegierten machten sich in einer Vorstellungsrunde miteinander bekannt. ARGE-Seminar 2003: Vorbehaltlich der Finanzen wird es stattfinden, mit Kinderbetreuung. Themen: Perspektiven der Gesamtschulen. Mögliche ReferentInnen: Dieter Wunder (GEW, ehemaliger Schulleiter der Gesamtschule Mümmelmannsberg; zu seinen 14 Thesen), Reinhard Kahl (Journalist, zum finnischen/schwedischen Schulsystem), Barbara Beutner (Elternfortbildung, zu den Rechten der Eltern). Nötig sein jetzt ein Marketing für die deutschen Gesamtschulen. Welche Netzwerke brauchen wir?
Tage der offenen Tür/Anmelderunde: Dafür ist die gelbe Broschüre des Aktions-Bündnisses Gesamtschule „Gesamtschule – Gut für alle!“ gut einsetzbar. Wir brauchen die gesellschaftspolitische Diskussion und die Vertretung der Interessen. Nicht nur an diesen Tagen, sondern mit Projekten das ganze Jahr über für die Schule werben. Die Tage sollten so gelegt werden, dass auch die Kinder mitkommen können. Arbeitsgruppen werden dieses Thema demnächst vertiefen.
Susanne Gondermann (GEW Fachgruppe Gesamtschulen): Auswertung der Montagsdemos und der anderen Aktionen im Gesamtschulbereich gegen die Kürzungen. Diese Arbeit wird von ihr und einem ARGE-Menschen fortgeführt.
Als Steuer zahlende BürgerInnen der Stadt sollten wir darüber nachdenken, noch andere Aktionsformen zu finden, die nicht aus einer Position der Ohnmacht argumentieren und die uns in anderer Weise handlungsfähig machen.
In der Abteilung Gesamtschulen der BBS wurde ein Arbeitsjahresprogramm erstellt. Es geht jetzt um die Entwicklung der Schulform und der Einzelschule. Beide bedingen sich, wie auch “Delphi” zeigt. Drei Viertel der LehrerInnen, zwei Drittel der Eltern und die Hälfte der SchülerInnen sind mit der konkreten Schule vor Ort zufrieden. Die Ausbildungsordnungen werden weiterentwickelt. Thema außerdem: Die Bemessungsgrundlage für die Lehrerstunden an der Gesamtschule.
Themen, mit denen sich die ARGE demnächst befassen muss, sind die Bildungspläne (Weiterführung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen) und das neue Schulgesetz (ARGE-Stellungnahme zur Novellierung ?).

Hamburg, 25.10.2002

Vorstand:
Holger Gisch, Lothar Hüneke, Marion Lewes, Silke Greb, Jens Guschmann, Wolf-Eberhard Lenz, Bernd Petras, Jens Stankowski, Klaus-Peter Schiebener (kooptiert).
Jürgen Riekmann ist kooptiertes Vorstandsmitglied ehrenhalber.